Nord-Stream-Pipelines: Russisches U-Boot wenige Tage vor Nord-Stream-Explosionen am Tatort

582
0

Vier Tage vor dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines hielt sich offenbar ein russisches Spezialschiff in der Nähe des Tatorts auf. Das bestätigt das dänische Militär.

Wenige Tage vor den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee hat sich nach Angaben des dänischen Militärs ein russisches Spezialschiff in der Nähe der Detonationsorte befunden. Das dänische Verteidigungskommando bestätigte der Zeitung Information, dass ein Patrouillenschiff am 22. September 2022 östlich der Insel Bornholm 26 Bilder von der SS-750 gemacht habe. Vier Tage später war es nahe Bornholm zu mehreren Explosionen an den Pipelines gekommen. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar.

Deutsche Regierungspolitiker warnen immer wieder vor voreiligen Schlüssen und mahnen dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Russland hingegen hat bereits kurz nach dem Anschlag Großbritannien und die USA dafür verantwortlich gemacht.

Bereits Mitte April hatte Information berichtet, dass das dänische Patrouillenboot P524 Nymfen am 22. September insgesamt 112 Fotos von russischen Schiffen in der Nähe der Leitungen gemacht habe. Die Nachrichtenwebsite t-online hatte Ende März unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten berichtet, dass russische Militärschiffe wenige Tage vor den Anschlägen auf die Pipelines mutmaßlich an den Tatorten operiert hätten – darunter auch die SS-750.

Ermittlungen in mehreren Ländern

Die SS-750 verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen. Es sei gerade für Unterwassereinsätze konzipiert, sagte der schwedische Forscher und Geheimdienstexperte Joakim von Braun zu Information. Ein weiterer Experte, Oliver Alexander, wurde in dem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht mit den Worten zitiert, das Schiff könne theoretisch auch aus anderen Gründen in der Gegend gewesen sein. „Aber das Timing, zu diesem Zeitpunkt genau an diesem Ort zu sein, das ist doch speziell“, sagte er.

In Deutschland, Dänemark und Schweden laufen Ermittlungen zu den Explosionen. Im März hatte unter anderem die ZEIT berichtet, dass deutsche Ermittlungsbehörden rekonstruiert haben, wie und wann der Anschlag vorbereitet wurde. Demnach führen die Spuren in die Ukraine.

Konkret haben die Ermittler den Recherchen zufolge das Boot identifiziert, das mutmaßlich für die Geheimoperation verwendet wurde. Demnach soll eine sechsköpfige Gruppe mit gefälschten Pässen eine Jacht gemietet und unbemerkt die Sprengsätze in gut 80 Meter Wassertiefe gelegt haben. Angemietet haben soll die Jacht eine Firma mit Sitz in Polen, die offenbar zwei Ukrainern gehört. Die ukrainische Regierung hat eine Beteiligung an den Sprengungen zurückgewiesen.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-04/nord-stream-pipeline-russland-u-boot-daenemark

Lesen Sie auch:

Absichtserklärung: Vorreiter-Rolle beim Klimaschutz?

Berlin und Washington haben beim G7-Treffen der Umwelt – und Energieminister eine Energie- und Klimapartnerschaft geschlossen. Umweltministerin Lemke kündigte zudem „konkrete“ Vereinbarungen zum Kohleausstieg an. mehr Meldung bei www.tagesschau.de lesen https://www.tagesschau.de/inland/g7-klimaschutz-101.html

Mehr...

Vorsitz der Linkspartei: Kandidatin Nummer vier

In vier Wochen will die Linkspartei ihre neue Führungsspitze wählen. Und das Bewerberfeld wächst. Nun bringt sich die vierte Kandidatin in Position. Heidi Reichinnek gilt als politisches Talent in der Fraktion. Von Kerstin Palzer. mehr Meldung bei www.tagesschau.de lesen https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/linkspartei-vorsitz-103.html

Mehr...

Nordkorea feuert wohl wieder Raketen ab

Auch nach dem Ende einer Militärübung Seouls mit Washington brechen die nordkoreanischen Waffentests offenbar nicht ab. Das beobachten Südkoreas Generalstab und Japans Küstenwache. Der Generalstab sprach von einer „ernsten Provokation“. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs setzt Nordkorea offenbar seine Raketenstarts fort. Die Regierung in Pjöngjang habe am Morgen aus der Provinz Nord-Hwanghae mindestens zwei ballistische […]

Mehr...
All Works and Words Copyright © 2019 Die Wahl