Schätzung der US-Geheimdienste: Mehr als 20.000 Russen seit Dezember bei Bachmut getötet

510
0

In den vergangenen fünf Monaten sind nach US-Informationen Tausende russische Soldaten bei Kämpfen um Bachmut verletzt oder getötet worden. Trotz der hohen Verluste habe Moskau dabei kein »strategisch wichtiges Territorium« erobert.

Bei Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut sind nach Schätzung von US-Geheimdiensten auf russischer Seite allein seit Dezember mehr als 20.000 Soldaten getötet worden. Bei etwa der Hälfte von ihnen handle es sich um Soldaten der russischen Söldnertruppe Wagner. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, in Washington. Die meisten von ihnen seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien. Angaben zu den Opferzahlen der ukrainischen Streitkräfte machte er nicht.

US-Generalstabschef Mark Milley hatte im November von weit mehr als 100.000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in den ersten acht Kriegsmonaten berichtet. Das Gleiche gelte wahrscheinlich für die ukrainische Seite, sagte er damals in New York. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.

Bachmut seit Monaten umkämpft

Russland kontrolliert nach seinem Einmarsch vor über 14 Monaten einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim beinahe ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. Die östliche Stadt Bachmut wird seit Monaten gemeinsam von der russischen Armee und der Wagner-Truppe angegriffen. Inzwischen kontrollieren die Angreifer nach eigenen Angaben rund 85 Prozent des Stadtgebietes.

»Russlands Versuch einer Offensive im Donbass, weitgehend über Bachmut, ist gescheitert«, sagte Kirby dagegen. »Russland ist es nicht gelungen, wirklich strategisch wichtiges Territorium zu erobern.« Eine Eroberung Bachmuts werde den Verlauf des Kriegs nicht zugunsten Russlands ändern.

»Für Russland sind diese Bemühungen, vor allem in Bachmut, mit einem sehr, sehr hohen Preis verbunden«, sagte Kirby. Russlands Waffenvorräte und Truppen seien erschöpft, die ukrainische Verteidigung in den Gebieten um Bachmut bleibe hingegen weiterhin stark.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/us-geheimdienste-mehr-als-20-000-russen-seit-dezember-in-ukraine-getoetet-a-80dfa023-f6e8-4c51-a6e4-eb6190fa7af1

Lesen Sie auch:

Aufrüstung: Warum der Protest bei den Grünen ausbleibt

100 Milliarden Euro für die Verteidigung, Waffenlieferungen in die Ukraine – die Grünen unterstützen plötzlich Positionen, die sie früher zerrissen hätten. Was sagt das über die Partei? Von K. Joachim und C. Feld. mehr Meldung bei www.tagesschau.de lesen https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/gruene-krieg-101.html

Mehr...

Das ist die Lage vor der NRW-Wahl

Nach der Bundestagswahl richten sich bundespolitisch die Blicke vor allem auf die kleinere Ausgabe: die Wahl in NRW Mitte Mai. Es könnte ein knappes Rennen um die Macht werden. Wie ist die Ausgangslage? Von Jochen Trum. mehr Meldung bei www.tagesschau.de lesen https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/wahl-nrw-103.html

Mehr...

Botschafter a. D. im RND-Interview: Warum will China nicht, dass Russland den Krieg in der Ukraine verliert?

Erst war Chinas Präsident Xi zu Gast bei Putin, nun auch der chinesische Verteidigungs­minister Li. Sie kündigten eine engere militärische Kooperation an. Volker Stanzel, deutscher Botschafter a. D. in China, erklärt im RND-Interview, warum China nicht will, dass Russland den Krieg verliert. Volker Stanzel, ehemaliger deutscher Botschafter in China, spricht im RND-Interview über den zunehmenden Schulterschluss […]

Mehr...
All Works and Words Copyright © 2019 Die Wahl