Kamerun: Fest zum Abschluss der sommerlichen Samstagsschule für Digitalkompetenz und Auftakt des neuen Schuljahres

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Douala, 20. September 2025. In Kamerun fand ein warmes, inspirierendes Fest statt, das den Pilotabschnitt der sommerlichen Samstagsschule für Digitalkompetenz würdig abschloss und zugleich den Start in das neue Schuljahr markierte. Das Projekt wird von KEM NET Sarl in Partnerschaft mit dem deutschen Verein Occident Meets Orient – Multicultural and Ecological Vision for Eurasia and Africa e.V. (OmO – MEcoVEA) umgesetzt und erhält strategische Unterstützung aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik.

„Wir warten nicht – wir handeln“

Die Feier war die konsequente Fortsetzung der in Douala begonnenen Initiative. Die Eröffnung der ersten Schule für Digitalkompetenz ist nicht nur ein Raum mit Computern, sondern der erste Schritt zu einem System, das auf Wissen, Chancengerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung basiert. Von der Bühne klangen Worte, die spürbar bewegt haben:

„In der heutigen technologischen Welt sind der Umgang mit dem Computer und Grundkenntnisse der Programmierung kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Das ist die Sprache der Zukunft. Das ist der Weg zu Freiheit, Chancengleichheit und Unabhängigkeit.“

Über das Projekt – kurz erklärt

(aus den offiziellen Projektbeschreibungen von OmO–MEcoVEA zusammengefasst)

Ziel: Brücken zwischen Kontinenten bauen – durch Bildung, Medienkompetenz, Kultur und humanitäre Zusammenarbeit.

Schwerpunkt Kamerun: Aufbau von Schulen für Digitalkompetenz, Zugang zu Geräten und Internet, sichere Nutzung, erste Programmierkenntnisse.

Erweiterungen: Fremdsprachen, Weiterbildung für Erwachsene, Austausch-/Praktikumsprogramme im Ausland; Projekte werden schrittweise auf weitere Regionen ausgeweitet.

Arbeitsweise: Handlungsorientiert, nah an realen Bedarfen; Partnerschaften mit lokalen Akteuren, Unternehmen, Verwaltungen und internationalen Förderern.

Anspruch: Nicht „Projekt für Berichte“, sondern wirksame Veränderung – sichtbar, überprüfbar und nachhaltig.

80 Kinder beim Fest – 25 Absolvent:innen des Pilotkurses

Zum Fest kamen rund 80 Kinder, davon 25 mit erfolgreichem Abschluss des Sommerprogramms. Die Kinder erhielten Zertifikate, präsentierten ihre ersten Projekte sowie Kenntnisse in sicherem Verhalten im Netz, grundlegender Computerbedienung und einer Einführung in die Programmierung. Für viele war es die erste ernsthafte Begegnung mit der digitalen Welt – und sie ist gelungen: In ihren Augen spiegelten sich Neugier und Zuversicht.

Die Kraft der elterlichen Unterstützung

Trotz äußerst schwieriger finanzieller und sozialer Lage in vielen Familien und Stadtteilen fanden Eltern Wege und Kraft, ihre Kinder zu unterstützen. Für den Unterricht wurden sie aus Entfernungen von 50 Kilometern und mehr gebracht – teils über schwierige Straßen, teils gemeinsam mit Nachbar:innen, um Transport zu organisieren, teils bei Hitze und Regen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß. Das ist ein Erfolg der Gemeinschaft und der Beweis, dass Bildung so wichtig ist, dass man dafür Kilometer und Hindernisse überwindet.

Partnerschaft als Träger des Wandels

Mit uns feierten Vertreter:innen der kamerunischen Wirtschaft und politischer Institutionen sowie ausländische Wohltätigkeitsorganisationen – unsere Partner und Förderer. Ihre Präsenz war keine Formsache, sondern echte Unterstützung und geteilte Verantwortung. Viele Gäste sagten Stipendien, Ausrüstung und organisatorische Hilfe für den nächsten Jahrgang direkt von der Bühne zu.

„Wir weigern uns, Objekt der Wohltätigkeit zu sein. Wir werden Gestalter. Wir sind Partner. Wir sind die Führungskräfte einer neuen Welt“, – so die Rede, die mit großem Applaus aufgenommen wurde.

Was die Kinder mitnehmen

Neben den Zertifikaten haben die Kinder vor allem eines mitgenommen – Selbstvertrauen, notwendige Fähigkeiten und den Wunsch, weiterzulernen. Im Herbst erweitert die Schule ihr Angebot: Fremdsprachen, Programme des lebenslangen Lernens für Erwachsene, Praktika im Ausland sowie praxisnahe Module zu digitaler Sicherheit, Office-Werkzeugen und Programmierungsgrundlagen. Wir bauen ein Bildungsökosystem, in dem man Schritt für Schritt wachsen kann – vom ersten Klick bis zum ersten Praktikum.

Eine „Brücke“ zwischen den Kontinenten

OmO – MEcoVEA ist nicht nur eine NGO, sondern eine internationale Plattform für Dialog und Solidarität, die an der Schnittstelle von Kultur, Analyse, Medien und humanitären Initiativen arbeitet. Die historischen Verbindungen zwischen Kamerun und Deutschland erhalten hier zeitgemäßen Inhalt: Humanitäre und Bildungsprogramme werden zur Soft Power, die Menschen, Städte und Länder verbindet.

Für Deutschland ist das Projekt zudem eine gesellschaftliche und kommunikative Plattform: Das Interesse an Kamerun ist traditionell groß, und eine moderne humanitäre Antwort kann die Aufmerksamkeit staatlicher Stellen, Stiftungen und verantwortungsbewusster Unternehmen gewinnen. So stärkt OmO – MEcoVEA die Rolle einer lebendigen Brücke zwischen Tradition und Zukunft, zwischen den Schmerzen der Vergangenheit und den Möglichkeiten von morgen.

Offen über den Maßstab der Aufgabe

Wir sind stolz auf den ersten Schritt – doch wir wissen: Es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Digitale Ungleichheit und Armut lassen sich nicht mit einer einzigen Schule überwinden. Es braucht Dutzende ähnlicher Initiativen in ganz Kamerun und in den Ländern Subsahara-Afrikas, verlässliche Partner, Ausstattung, Transportlösungen und Stipendien für Kinder aus abgelegenen Regionen. Wir sind offen für Zusammenarbeit und laden ein, dies gemeinsam zu tun.

Wie geht es weiter?

Die sommerliche Samstagsschule ist erst der Anfang. Das Programm wird in ganz Kamerun skaliert und anschließend auf Nachbarländer ausgeweitet. Im Fokus bleiben: Zugang zu digitalen Fähigkeiten, Sprache als Integrationsinstrument, Unterstützung von Jugendlichen und Erwachsenen sowie der Aufbau eines Netzwerks von Solidarität und Wissen.

„Bildung ist nicht nur das Ansammeln von Wissen, sondern der Schlüssel, der die Türen zur Zukunft öffnet. Sie ist eine Waffe gegen Armut und Abhängigkeit. Sie ist eine Brücke zwischen den Völkern.“

Fortsetzung folgt: Lagebericht & Fotoreportage

Für Leser:innen, die tiefer einsteigen möchten: Wir veröffentlichen demnächst einen eigenen Artikel und eine Fotoreportage zur tatsächlichen Lage in Kamerun – darüber, wie humanitäre Hilfe vor Ort wirklich ankommt, wo Mittel versickern und warum Afrika trotz angekündigter Hilfen vielerorts Rückschritte erlebt. Wir berichten offen und ohne Beschönigung.

Die lebendige Emotion des Festes

Auf der Bühne – Kinderpräsentationen; im Saal – Eltern, Ehrenamtliche, Lehrkräfte und Partner. Zertifikate in den Händen – das ist kein Finale, sondern ein Aufbruch. Manche tippten zum ersten Mal ihren Namen auf der Tastatur, manche schrieben ihre erste Zeile Code, andere lernten, sich online sicher und selbstbewusst zu bewegen. Und jede*r hörte: „Du wirst gebraucht. Du schaffst das. Wir sind an deiner Seite.“

Zum Abschluss erklangen Worte, die zum Leitmotiv des Tages und der gesamten Initiative wurden:

„Afrika muss frei sein! Frei von Vorurteilen. Frei von Armut. Frei von Abhängigkeit. Frei – und stolz.“


Über die Organisatoren:

KEM NET Sarl – technologischer und organisatorischer Projektpartner in Kamerun. Direktor: Alexander (Alexandre) Kem. Alexander Kem ist zugleich offizieller Vertreter des Vereins „Occident Meets Orient – Multicultural and Ecological Vision for Eurasia and Africa e.V.“ in Kamerun und den Ländern Subsahara-Afrikas.

Occident Meets Orient – Multicultural and Ecological Vision for Eurasia and Africa e.V. (OmO – MEcoVEA) – eine internationale Plattform an der Schnittstelle von Bildung, Menschenrechten, Kultur und nachhaltiger Entwicklung. Vorsitzender: Jewgeni Bort.


Links:

Projekte in Kamerun: occidentmeetsorient.com/cameroon

Internationale Projekte von OmO – MEcoVEA: occidentmeetsorient.com/international-projects

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