Waffen, Munition, Hubschrauber Neue Regeln für Beschaffung bei der Bundeswehr: Rüstungsindustrie begrüßt Pistorius-Plan

257
0

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat verkündet, wie er das Beschaffungswesen beschleunigen will. Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie schließt sich dem Vorstoß an. Pistorius agiere ganz in ihrem Sinne.

Berlin. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), Hans Christoph Atzpodien, hat die von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch erlassenen neuen Regeln zur Beschleunigung des Beschaffungswesens begrüßt. „Soweit die Maßnahmen des Verteidigungsministeriums zur Beschleunigung der Beschaffung bereits öffentlich bekannt sind, werden sie vom BDSV ausdrücklich begrüßt“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Wir waren schon im letzten Jahr der Auffassung, dass die nun angekündigte Reduzierung der für die Beschaffung maßgeblichen internen Regularien des Ministeriums auf das gesetzliche Mindestmaß eine dringend gebotene Maßnahme darstellt. Die Priorität für Zeit, Marktverfügbarkeit und Funktionalität in den Beschaffungsprozessen der Bundeswehr entspricht ebenfalls unseren bekannten Empfehlungen.“

Rüstungsindustrie will mehr eingebunden werden

Atzpodien fuhr fort: „Wir glauben daher, dass eine konsequente Nutzung der neuen Vorgaben auch uns als Industrie ermöglichen wird, unsere bei anderen Nato-Kunden erprobten marktverfügbaren Produkte nun auch der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen.“ Generell könne sein Verband die Bundeswehr nur ermutigen, die Industrie früher als bisher einzubinden, damit diese ihre Kreativität und ihre Lösungskompetenz so weitgehend und so schnell wie möglich einbringen könne.

Pistorius hatte einen Tagesbefehl herausgegeben. Darin heißt es unter anderem: „Neuentwicklungen von Ausrüstung und Gerät werden weiter ein Bestandteil unserer Beschaffung sein. Aber die Grundregel ist ab sofort die Beschaffung marktverfügbarer Produkte, wann immer das möglich ist. Die Forderungen, die wir an ein Produkt stellen, werden wir deshalb künftig zunächst an der Marktlage und dem Faktor Zeit spiegeln.“ Der zuständige Staatssekretär Benedikt Zimmer teilte mit, Ausnahmen in Gesetzen seien „konsequent zu nutzen. Soweit bundeswehrinterne untergesetzliche Regelwerke die gesetzlichen Regelungen verschärfen, sind diese hiermit ausgesetzt.“

Pistorius setzt auf mehr Eigenverantwortung

Pistorius will die Inspekteure der Teilstreitkräfte – Heer, Luftwaffe und Marine – stärker in die Entscheidungen einbinden. Auch soll bei einmal bestellten Waffensystemen im Nachhinein nicht, wie bisher üblich, immer wieder draufgesattelt werden. Insgesamt setzt der Minister auf mehr Eigenverantwortung im eigenen Haus sowie im nachgeordneten Beschaffungsamt in Koblenz. Im Gegenzug sichert er zu, dass Entscheidungsträger aus Fehlern lernen dürften und nicht sofort mit negativen Konsequenzen rechnen müssten.

Europäische Gemeinschaftsprojekte stehen weiterhin auf dem Plan

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und der Bereitstellung des Sondervermögens für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro hatte die vorherige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gemeinsam mit Kanzler Olaf Scholz und dem damaligen Generalinspekteur Eberhard Zorn entschieden, als Ersatz für Kampfflugzeuge des Typs Tornado F35-Kampfbomber zu bestellen und den Transporthubschrauber CH-53 durch den Transporthubschrauber CH-47F Chinook zu ersetzen; beide Waffensysteme kommen aus den USA.

Aus dem Ministerium verlautet jetzt, es gebe auch in Deutschland fertige Waffensysteme. Im Übrigen seien europäische Gemeinschaftsprojekte mit der neuen Linie keineswegs ad acta gelegt. Das geplante deutsch-französisch-spanische Kampfjetprojekt FCAS, das bis ins übernächste Jahrzehnt terminiert ist, sei dafür ein Beispiel. Freilich seien schwere Transporthubschrauber in Europa derzeit nicht zu bekommen. Und gerade beim Tornado-Ersatz müsse es schnell gehen. Marktverfügbarkeit werde bei künftigen Ausschreibungen ein zentrales Kriterium.

Quelle: https://www.rnd.de/politik/bundeswehr-soll-schneller-ausgeruestet-werden-ruestungsindustrie-begruesst-pistorius-plan-7V5FK5YPZFGWZE4KL7FL6QVMWQ.html

Lesen Sie auch:

Getöteter Obdachloser: Polizei hofft auf Fahndung in TV

Knapp ein Jahr nach der Tötung eines Obdachlosen in Hannover fehlt von dem Täter oder den Tätern weiterhin jede Spur. Das Verbrechen an dem 54-Jährigen wird an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) deshalb zu einem Fall in der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Die Ermittler hoffen auf neue Hin https://www.t-online.de/region/hannover/news/id_92288146/getoeteter-obdachloser-polizei-hofft-auf-fahndung-in-tv.html

Mehr...

DAX mit Gewinnen erwartet: Die Börsenstimmung bleibt gut

Auf dem Parkett herrscht auch heute wieder vorsichtige Zuversicht. Der deutsche Leitindex bleibt tendenziell auf dem Weg nach oben. Positive Signale aus China wirken nach, die US-Börsen schlossen am Abend fester. Bei 15.820 Punkten dürfte der DAX nach vorbörslichen Indikationen in den Handelstag auf XETRA starten, das entspricht einem Plus von 0,25 Prozent. Gestern hatte der […]

Mehr...

Habeck kritisiert „Mondpreise“ für Gas aus befreundeten Ländern

„Probleme, über die wir sprechen müssen“: Wirtschaftsminister Robert Habeck wirft einigen Gaslieferanten überhöhte Preise für Flüssiggas vor. Namentlich erwähnte der Grünen-Politiker die USA, aber auch die EU wird kritisiert.   Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article241422465/Wirtschaftsminister-Habeck-kritisiert-Mondpreise-fuer-Gas-aus-befreundeten-Laendern.html  

Mehr...
All Works and Words Copyright © 2019 Die Wahl